Rosa multiflora Vor allen deinen Schwestern Gepriesen seist du mir Du, die so heut wie gestern Des Gartens blüh'nde Zier. Die, wenn die andern lange Den letzten Duft verstreut, In freud'gem Lebensdrange Sich immerfort erneut! Laß sie nur prunkend stehen Und hauchen würz'gen Brand! Sie blühen und verwehen, Du aber hast Bestand. Du rankst an welken Hagen Und zauberst unserm Blick Noch in des Herbstes Tagen Den Rosenmond zurück. – Mir spiegelt sich in jenen Das Glück, das lockend gleißt Und, wenn wir's unser wähnen, Sich unserm Arm entreißt; In dir der stete Segen, Den mild ein guter Geist Auf unsern Erdenwegen Uns still begleiten heißt. Hold tritt er uns entgegen, Wenn bang die Seele ringt, Der unscheinbare Segen, Den jeder Tag uns bringt!