An Jakob Kaufmann In der Heimath trauter Haft Wolltest du nicht weilen; Mög' auf deiner Wanderschaft Dich mein Gruß ereilen. Schmerzlich, freudig, mög' er dich An die Zeit gemahnen, Wo für flücht'ge Stunden sich Kreuzten unsre Bahnen. O wie froh ließ ich dein Wort Meinen Geist umranken, Und empfing von dir den Hort Ew'ger Lenzgedanken! Einen Strom von Poesie Fühlt' ich mich umschwellen, Meine Seele läuternd, wie Heil'gen Stromes Wellen! – Bruder! grüße ich dich leis' Hier in meinem Sange, Weil ich keinen Namen weiß, Der von süßrem Klange. O gewiß! dein Herz verkennt Nicht was meines flüstert: Daß wir, ob für stets getrennt, Doch für stets verschwistert.