Gedenken Nach dem Englischen. Und glaubst du, weil im Weltgewühl Mein Mund dich nie genannt, Daß drum der Liebe Glutgefühl Aus meinem Busen schwand? Ich sah dein Herz in früh'rer Zeit Vom Dolch des Grams verletzt, Und klaglos, wie du trugst dein Leid, Will ich es tragen jetzt. Zu heilig rein war unser Bund Mit seinem stillen Glück, Um frevelnd ihn zu geben kund Der Menge Späherblick. Verborgen trug ich in der Brust Die Wonnen sonder Zahl; Da Niemand schaute meine Lust, Seh' Niemand meine Qual! Vergessen?! Nacht! sei Zeugin mir! Wie lang ich meine Pein Getreulich wahre für und für, Das weißt nur du allein! So fließt der Strom bei Tag wohl sacht, Klar spiegelnd Sonn' und Wald, Dem in der schweigend stillen Nacht Ein Klagelaut enthallt. Bei Nacht, wo lauer, süßer Duft Aus Blumenkelchen schwebt, Wo die Erinnerung die Luft Bevölkert und belebt, Bei Nacht, bei Nacht – – wie ferne du Mir auch entrückt magst sein: Noch lächelt hold dein Bild mir zu Mit sternenklarem Schein. Vergessen ist was Hoffnung je Mir schmeichelnd vorgemalt, Vergessen ist so Lust als Weh; Von feindlicher Gewalt Ist ihre Farbenglut erblaßt, Nur dein Gedächtniß blieb, Wie eine Blüth' an morschem Ast Noch schwanket, sanft und trüb! Der Thränen Trost versag' ich mir An meines Grams Altar, Und spräche, Heil'ge! dann von dir Zur lauten Thorenschaar? – Mir sagt ein jeder Sonnentag: »Sie lebt nicht mehr im Licht!« Ob es auch Keiner ahnen mag, Vergessen bist du nicht!