Beruhigung Harter, der du ohn' Erbarmen Mich verletzest kalt und rauh, Wirst bald glühen in den Armen Einer reizbegabtern Frau! Ruhig mag ich dieß erwägen, Denn die Ahnung thut mir kund, Was sich dann wird leise regen Tief in deines Innern Grund. Wenn, durchzuckt von deinen Küssen, Stumm dein Lieb im Arm dir ruht, Wirst du heimlich doch vermissen Meiner Seele Kraft und Glut. Wenn mit heitern Frühlingsscherzen Sorglos froh sie zu dir spricht, Wird dir's flüstern tief im Herzen: »Diese kennt die Liebe nicht! Kennt sie nicht, so wie sie kannte Jenes unglücksel'ge Weib, Dessen Lieben flammt' und brannte Sillverzehrend Seel' und Leib! Ist's auch süß, sich hier zu sonnen In der Schönheit Maienlust: Um die tiefsten Qualen, Wonnen Hat doch Jene nur gewußt!« Strahlend wird in's Aug' dir brechen Meines Herzens Glorienzier; Und so wird mich treulich rächen Einst dein eigen Selbst an dir.