Erscheinung So hab' ich wieder dich gesehen So ernst, so wahrhaft und so mild, Daß aus dem Grabe zu erstehen Mir schien vergangner Zeiten Bild. O theurer Schatten todter Liebe! O geisterhafte Traumgestalt, Die durch der jetz'gen Stunden Trübe Versöhnungsmild, vermittelnd strahlt! Weil nächt'ges Dunkel, nächt'ges Schweigen Der Schmerz in meine Brust gebracht, Seh' ich dich still zu mir dich neigen; Denn Geister wandeln nur bei Nacht. So mag die Nacht denn ewig währen, Die sehnsuchtsvoll mein Wunsch erkürt, Weil sie dem Blick voll Glut und Zähren Doch Deinen Geist vorüberführt. So mag die Nacht denn ewig dauern. Da doch hinfür kein Erdentag Aus Deinen tiefen Todesschauern Zum Leben dich erwecken mag! Wie sollt' ich vor dem Tag nicht beben? Er weckte nicht mein todtes Glück Und scheuchte selbst sein Traumesleben In's kalte, dunkle Grab zurück.