Thüringer Wald 1. Thüringen, Land der deutschen Sagen, Sei mir gegrüßt viel tausendmal! Wie eines Freundes-Herzens Schlagen Grüßt Du mich ja durch Berg und Thal. Grüßt Du mich mit des Laubes Rauschen In heiliger Waldeinsamkeit – Drum will ich ihren Wundern lauschen In träumender Versunkenheit. Fernab dem eitlen Weltgetriebe Umgeben nur von Waldesgrün, Fühl' ich in heil'ger Gottesliebe Mein ganzes Wesen neu erglühn! Der Abend kommt, am Himmelssaume, Webt sich ein sanfter Rosenschein, Die Vöglein zwitschern wie im Traume Und Blumen schlafen duftend ein. Nur leise plätschert noch die Welle Des Bachs in alter Melodei Und lockt den Edelhirsch zur Stelle, Den Sohn des Waldes, stolz und frei. Und immer stiller wird die Stille Des Waldes und der eignen Brust – Es wacht allein ein frommer Wille Im Herzen, das sich gottbewußt. Nur seine Stimme sei vernommen, Die oft das Weltgeräusch erstickt – Du läßt mich zu mir selber kommen O Wald, Du hast mich süß erquickt.