2. Wie hoch die schlanken Buchen ragen! Wie wölbt sich kühn ihr reich' Geäst Gleich Säulen, ein Gewölb' zu tragen Für ew'ge Zeiten, stolz und fest. So ragten sie schon manch Jahrhundert, Dank der Natur und ihrer Gunst! Von jenen Männern hoch bewundert, Die sich geweiht dem Dienst der Kunst. Geweiht ein ganzes Künstlerleben Voll heiliger Begeisterung. Die einst uns Dom um Dom gegeben In reiner Gotik kühnem Schwung, Durch freie Maurer eng verbunden In heil'ger Baukunst Brüderschaft, Ward einst im Buchenhain gefunden Des deutschen Baustils Wunderkraft. Was sie geschaut mit frommen Blicken Ward ausgeführt mit reiner Hand, Bis aller Welt zum Hochentzücken. Der hehre Gottestempel stand. Und gehst Du jetzt mit offnen Sinnen Mit frohem Mut waldein und aus: Denk' an der Maurer Hochbeginnen Und bau auch Du ein Gotteshaus . Bau' es in Dir; so fest gegründet Wie Wald und Dom, so schön und rein, Laß was Dein Leben selbst verkündet Zur Ehre Deines Gottes sein!