4. Und mich umklang es wie brausender Sturm! Wie Orgelklang hört ich's tönen, Und laut in den innersten Tiefen der Seele Vernahm ich ein feierlich Wort, Das wie ein Echo von diesen Wänden Mir wieder und wieder erklang, Es war das Wort aus dem alten Gesang Des mutigen Mönches vergangener Zeit, Der mit diesem Lied seine Zelle geweiht. »Und ob die Welt voll Teufel wär' Und wollt uns gar verschlingen, So fürchten wir uns nicht so sehr, Es muß uns doch gelingen!« Ja, Luther hat vor Menschen nicht gezittert Und nicht vor einer Welt voll Teufel! Kam dennoch der Versucher, ein zagender Zweifel Da faßte der kühne Mann das Tintenfaß Und warf's dem Dämon siegvoll hin. So hat er protestirt gegen die Lügenbrut So protestieren wir: schleudern die Tintenflut Unsrer Begeistrung Ströme Gegen die Frömmler und Pharisäer Gegen all die Philister und Spukgestalten Die's mit dem Teufel halten, Der wider Recht und Pflicht Und wider Freiheit ficht. Wir werden nimmer die Waffen strecken Bis alle Feinde rings vernichtet Und alles Dunkel aufgelichtet. Gilt's nicht zu handeln – gilt es doch zu schreiben. Es soll das Wort den Lügengeist vertreiben: » Das Reich Gottes muß uns bleiben ! –«