47. Am 10. Sontage nach Trinitatis 1. Corinth. 12. Auff den 137. Psalm Da wir zu Babylon am Wasser sassen. O Liebste Schar, denckt nach deß Geistes Gaben, Daß wir sie nur von Gott empfangen haben. Ihr wisset wol, daß ihr für dieser Zeit Ein Götzen-Volck und blind gewesen seyd; Drumb sollet ihr ja Jesum nicht verfluchen, Der durch den Geist euch will zum Glauben suchen. Ohn ihn, den Geist, kan niemand Jesum haben; Nur ein Geist ist, sind Aempter, Macht und Gaben, Schon mancherley. Gott ists, der alles giebt Und ernstlich wil, daß jeder seines übt; Er theilt uns auß Erkantnüß, Krafft zu gläuben, Der Weißheit Zier, Kunst, Kranckheit zu vertreiben. Er reget uns viel Wunder für zu bringen, Schenckt Wissenschafft von ungeschehnen Dingen; Er macht, daß der recht urtheil' ohne Wahn, Hergegen der viel Sprachen deuten kan. Diß thut der Geist, der einem jeden giebet Viel oder nicht, nach dem es ihm beliebet.