Die oren narren. Ach got, wie sitzen in den oren So grose narren vnd doren! Das sein mir freilich grose doren, Die darumb sitzen in den oren, Das sie nit hören wöllen das, Was ie vff erd geleret was, Was ie die gemeine cristenheit Geredet hat vnd auch geseit. Das alle heiligen hon gelert, Das hon sie alles nit gehört, Sein fünfftzehen hundert gantzer ior Dem narren gesessen in dem or Vnd sein so lang zeit daub gewesen On ietz, so sie die büchlin lesen, Wie nach disem vnserm leben Kein fegfeüer sei den sünden geben, Wie vnß nit nütz der heiligen bit, Dan sie vnß oben hören nit, Vnd wie die meß kein opffer ist, Auch wie den pfaffen vil gebrist, Vnd wie man bütle sacrament, Das wir kum anderthalbs me hent, Vnd wie die beicht gang glatter yn, Wan sie geschehe bei gůtem wein, Vnd seit ein gůt gesel seinem gesellen, Wie wir hinfürt baß fünden wöllen, Auch selbs einander absoluieren, Mit affenschmaltz die kelen schmieren. Sie hören alle den luther syn, Ia wer er tusent meil von yn, Vnd hören nit in irer stat, Wa man da selbst gepredigt hat. Sie hören hinder den offen wißblen, Was zwen gickenheintzen lißblen, Vnd hören nit, was alles reich, Die stet vnd fürsten alle gleich, Darzů der keiser auch damit Gebüt, das hörens alles nit. Sie sein als daub am selben ort, Das sie da hören nit ein wort. Doch hören sie in allen sachen, Wie man sackman gern wolt machen, Die klöster brechen, das sie krachen; Das nent man lutherisch küchlin bachen. Vnd hawen drein, das balcken biegen, Ia in die spalt den buntschů fiegen. Das můß geschehen nur mit liegen; Dan wer die warheit hören lat, Der laßt eim ieden, was er hat Vnd bsitzt mit got vnd auch mit recht. Wer weiß, ir wert ein zeit villecht Ein mal auch hören nach der ern, Das ir auch nit wert hören gern, Wie ir ietz auch nit hören welt Dan alles, das euch gern gefelt. Also würt got zů seiner zeit Auch hören, was euch vnfal geit. Wie ir mit dauben oren messen, Gleichs sol euch werden nit vergessen. Man würt euch leren also nerren Vnd euwere oren baß vff sperren.