Die Lauberhütte Sei mir gegrüßt, du Holde, In deinem grünen Zelt! Hier seh' ich erst dich blühen, Hier blühet deine Welt. Mir ist's, als ob ich träte In ein gelobtes Land, Als hätten sich die Schritte Der Zeiten umgewandt. Entlaubt sind unsre Bäume, Verblüht ist unser Feld: Hier seh' ich Lenz und Sommer Als Brüder froh gesellt. Der Herbst auch ist gezogen In dieses schöne Haus, Und sucht für seine Früchte Sich Blumenstengel aus. So prüfen Duft und Schimmer Wetteifernd ihre Macht: Es flammen hohe Kerzen Wie Sterne durch die Nacht. Und aus den blanken Becken Steigt Weihrauch stolz empor: Da trauert manche Rose, Die ihren Duft verlor. Du siehst mich an, Geliebte, Und mir versagt das Wort: Du wirst mich nicht verstehen An diesem Zauberort. Wie solltest du mir folgen In trübe, kalte Luft, Aus deinem Vaterlande Voll Gluth und Glanz und Duft?