Der Mondsüchtige Du bleicher Mann da droben, Siehst wieder so mürrisch aus: Bist wohl recht unzufrieden Mit deinem luftigen Haus? Hör', Freund, wir wollen tauschen: Ich geh' und räume dir Für diesen kühlen Abend Mein warmes Lager hier. Dafür sollst du mich heben In deinen Mond hinauf, Mich mit ihm wandeln lassen Den hellen Himmelslauf. Will auch auf deiner Warte Ganz mäuschenstille stehn, Und nach der bösen Erde Nicht viel herunter sehn. Will keinen Dieb verrathen, Will stören kein liebendes Paar: Nur Eines möcht' ich sehen, Und das recht hell und klar. Dir, Mond, will ich's vertrauen: Es ist die Liebste mein, Die ich beschauen möchte In deinem goldnen Schein. Sie wohnet in der Ferne, Blickt oft empor zu dir: Du guckst im Weltgetümmel Wohl kaum einmal nach ihr. Ich wollt' sie besser finden, Ich kenn' ihr Fensterlein; Durch Laden, Glas und Gitter Schlüpft' ich zu ihr hinein. Hinein in ihre Kammer Mit aller Strahlen Fluth! – Wo ist der Mond geblieben? Der Himmel auf Erden ruht.