Erster Schmerz, letzter Scherz Nun sitz' am Bache nieder Mit deinem hellen Rohr, Und blas' den lieben Kindern Die schönen Lieder vor. Die Lust ist ja verrauschet, Das Leid hat immer Zeit: Nun singe neue Lieder Von alter Seligkeit. Noch blühn die alten Blumen, Noch rauscht der alte Bach, Es scheint die liebe Sonne Noch wie am ersten Tag. Die Fensterscheiben glänzen Im klaren Morgenschein, Und hinter den Fensterscheiben Da sitzt die Liebste mein. Ein Jäger, ein grüner Jäger, Der liegt in ihrem Arm – Ei, Bach, wie lustig du rauschest! Ei, Sonne, wie scheinst du so warm! Ich will einen Strauß dir pflücken, Herzliebste, von buntem Klee, Den sollst du mir stellen an's Fenster, Damit ich den Jäger nicht seh'. Ich will mit Rosenblättern Den Mühlensteg bestreun: Der Steg hat mich getragen Zu dir, Herzliebste mein! Und wenn der stolze Jäger Ein Blättchen mir zertritt, Dann stürz', o Steg, zusammen Und nimm den Grünen mit! Und trag' ihn auf dem Rücken In's Meer, mit gutem Wind, Nach einer fernen Insel, Wo keine Mädchen sind. Herzliebste, das Vergessen, Es kommt dir ja nicht schwer – Willst du den Müller wieder? Vergißt dich nimmermehr.