Herbstwind Durch fahlbelaubte Bäume mit müdem Ton der Herbstwind singt; die sehnsuchtsbange Weise klingt des Nachts in meine Träume. Ach, alle Blumendüfte, das Farbenspiel der Rosenzeit, die ganze Sonnenseligkeit – Zerstoben in die Lüfte! Verstummt ist Scherz und Kosen. – Die mir geblüht in tiefster Brust, das alte Leid, die alte Lust – sie starben mit den Rosen! Nun will kein Stern mehr scheinen. Der Himmel trüb und wolkenschwer, das Haupt so müd, das Auge leer . . . Ich hab verlernt das Weinen! Und wenn die Sehnsuchtslieder der Nachtwind auf den Fluren singt, – in meinem Herzen hallt und klingt sein traumhaft Rauschen wider.