Herbstakkorde Laublose Aeste strecken die Bäume wie flehend erhobene Hände gen Himmel, und wo ich schreite: zu meinen Füßen ein dürres Rascheln, als glitte zur Seite mir leicht der Tod . . . Im Hauch des Nordwinds flattert hoch oben im Wipfel der Eiche das letzte Blatt. Wehe hernieder, einsames Blatt! Nieder zum Staub müssen die bunten schimmernden Kinder des Lenzes alle; nieder zum Staub müssen die seligen Blütenträume des Menschenherzens, müssen die stolzen Lichtgedanken der Menschenstirne – – und er selber, der Mensch, der hochgewaltige, seelenbegabte Erdgebieter, nieder muß er, nieder zum Staub! Du kennst sie, die ewigen wandellosen Gewalten – – was sträubst du dich?! Schärfer weht der Nordost. Durch kahles Gezweig kichert und pfeift sein eisiges Gelächter . . . Einsames Blatt, du sinkst!