Die Fahrt des Lebens Goldbeglänzt von Abendglut träumt das Meer in Frieden; lieblich tanzen auf der Flut singende Sylphiden. Fremdmelodisch klingt ihr Wort, lockend ihre Töne, – – – und du stehst an Schiffesbord, lächelst ihrer Schöne, – – – wie sie matt vor dir entstehn, leuchtend sich entfalten, grüßen und – vorübergehn, wechselnde Gestalten. Und mit jedem Bild des Scheins allgemach entschwinden wird ein Teil von deines Seins innerstem Empfinden, wird mit jedem Wesen, das flüchtig schwebt von hinnen, auch in deinem Stundenglas Korn um Korn verrinnen, – – – wird die Nacht den Ozean finstern Blicks umschweben, wird des Meeres glatte Bahn wogend sich erheben. – – – Dunkel wird's und schauerlich, nun die Farben blassen, nun der Jugend Träume dich, treulos dich verlassen. Kalt und einsam stehst du noch, ob die Winde stürmen, ob die Wogen bergehoch um dein Schiff sich türmen. Traumhaft wird dir manchmal sein, ob aus Meerestiefen, matt beglänzt von Sternenschein, Geisterstimmen riefen – und es wird ein bleiches Weib aus den Fluten steigen, weiß umwallt den schlanken Leib mild sich zu dir neigen. Gegen Morgen geht ihr Pfad . . . – wie die Winde wehen: Sehnsucht wird am Steuerrad deines Lebens stehen, wird mit leiser Geisterhand deinen Kahn regieren, sicher ihn zum Heimatland deiner Träume führen.