Der Tag der Tat Aus schweren schwarzen Träumen taucht ein Tag. Sein Herold ist das rote Morgenleuchten, sein Lächeln überflutet Haus und Hag. Er trägt den Hammer in der starken Hand. Und hell aufjauchzend greift er in die Lohe – und dröhnend schlägt er an des Himmels Wand. Das ist der Tag. Der erste Tag der Tat! – Es geht ein Sämann durch die deutschen Lande, und weit ausstreuend wirft er seine Saat. Es steigt ein Rufer auf den Berg der Qual, – und von den Höhen klingt ein Echo nieder, und aus den Tiefen schallt es hundertmal. Wo nur ein Führer hoch im Kampfesmut die Fahne hebt, da jauchzen Millionen und stehn geschart um dieses Banners Glut. Das ist der große Maientag der Tat, da den Gehetzten, den im Joch Gebornen, der Sturmwind sich der Freiheit brausend naht. Und eine Flamme schlägt aus ihrer Schmach, und durch des Frühlings sehnsuchtdumpfe Schwüle der Blitzstrahl der Erkenntnis zündend brach. In die Fabriken schreit der Flammenschein und in den schwarzen Bauch der Kohlenschächte: »Ihr werdet frei, ihr werdet Menschen sein!« Die »Ewigblinden« sollen endlich sehn. Ihr werdet mannhaft kämpfen im Gefechte und werdet siegen und im Rate stehn – und selbst bestimmen eure Menschenrechte! –