Dem Proletariat zum neuen Jahre! Noch breitet ihre dunklen Schwingen die Nacht auf alle Gassen aus; des Jahres erste Glocken klingen, ein Grüßen geht von Haus zu Haus! versinken soll, was schwach und trübe, gesunden soll, was elend war – viel fromme Wünsche bringt die Liebe, viel frischen Mut die Hoffnung dar. Doch alles Wünschen, alles Hoffen ist machtlos wider eure Not; der Zukunft Tore stehen offen: sie deckt den Tisch euch ohne Brot. Sie füllt mit Wermut euch den Becher und höhnt der Armut bittres Leid, das nach dem Rechte, nach dem Rächer, dem neuen Jahr entgegenschreit! Das neue Jahr bringt keine Wende, – wenn ihr nicht selbst die Helfer seid: in euren Fäusten schläft das Ende, in eurem Hirn die neue Zeit! Erwacht aus dumpfen Sehnsuchtsträumen, euch ruft der Tag, euch ruft die Tat – schon schwillt der Lenztrieb an den Bäumen, und unter Schneelast grünt die Saat! Das neue Jahr bringt keine Wende, kein Ruf erreicht ein gnädig Ohr: auf Bruderrecht und Segenspende vertraut der hoffnungsfrohe Tor . Nur wer sich regt, dem wird es glücken, die Freiheit hat, wer sie sich schafft – erhebt das Haupt: auf eurem Rücken tragt ihr die Welt! Ihr seid die Kraft !