Gesundung Nun fiel der Schlag. Nun hast du's leicht. Ich hatte dir mit vollen Händen des Lebens Seligkeit gereicht und sah kein Ende meiner Spenden. Und für die Rosen, die ich dir um Stirn und Brust gewunden habe, gabst du die Dornenkrone mir als königliche Gegengabe. Vor meine Augen schoß die Glut, in meinen Schläfen fühlt ich klopfen das lechzende Erlöserblut – heiß rann's herab in roten Tropfen. So ging ich blind im Mittagsglanz und durch den Flackerschein der Blitze – und deine Hand auf meinem Kranz trieb tiefer nur der Dornen Spitze. Und über Südlandsbergen zog ein Wetter auf am Himmelsbogen, und der Scirocco sang und bog der Pinien Wipfel in die Wogen. Da wuschen mir vom Angesicht den blutigen Tau die Regengüsse, da ward ich sehend, ward ich licht und wissend , daß ich sterben müsse – Und griff empor im letzten Schmerz! Im Zucken eines ungebornen schuldlosen Glückes Herz an Herz riß ich vom Haupte mir die Dornen. Und war gesund. Mit klarem Blick schau ich in abendlichte Ferne. Nimm deine Krone dann zurück – und mich laß finden meine Sterne.