An den Frühling Du schwebest vom Hügel Mit tauigem Flügel, Mit blumigem Kleid! O Frühling, hernieder, Und weckest uns Lieder, Und weckest uns Freud' Und führest gelinde Umschmeichelnde Winde Zum schilfigen Bord, Und fesselst geschwinde Den schnaubenden Nord. Du kleidest die Haiden Und nackenden Weiden, Du schwängerst die Luft Mit Balsamgerüchen Und lieblichem Duft, Und gibest den Quellen Belebende Wellen Mit lächelndem Blick, Dem schmeichelnden Bache Die freundliche Sprache Und Stimme zurück. Dich grüßet der Himmel, Dich grüßet die Welt, Im frohen Getümmel Tal, Wiesen und Feld. Dich grüßet durch Lieder Das bunte Gefieder, Das Büsche durchzieht; Dich grüßen die Hirten Bei schattigen Myrthen, Dich grüßet mein Lied! Mit blendenden Füßen Entschlüpfen den Flüssen Nun Paar an Paar; Die frohen Najaden Sie ruhn an Gestaden Und trocknen ihr Haar: Sie eilen, Violen Und Rosen zu holen Vom schattigen Hain, Und grüßen dich singend Und küssen dich schlingend In lächelnden Reihn. Mit fröhlichem Spotte Steigt aus der Grotte Der Satyr herfür: Treibt Lämmer und Geißen, Und locket den weißen, Wildbrüllenden Stier. Nun trinkt er und singet, Und grüßt dich und springet Mit fröhlichem Mut; Und wirfet sich nieder, Und wälzet die Glieder In sonniger Glut. Auch Amor, der kleine, Durchtanzet die Haine, Den Satyr sieht er; Er winkt den Najaden Und blauen Dryaden Vom Frühlingsfest her. Da eilen von Tänzen Die Nymphen hervor, Und schmücken mit Kränzen Des schlummernden Ohr.