400. Kämpfe in der Luft. Im Jahre vor dem, da der König Johann und der Herzog von Holstein hereinkamen, um Dithmarschen einzunehmen, geschahen wunderbare Zeichen. Denn in dem Sommer, als die Arbeitsleute die Graben neben dem Wege am Dusentdüwelswarf kleieten, erhub sich jeden Abend, sobald die Sonne sich geneigt hatte und es dunkel werden wollte, ja auch bei hellem Tage, jedesmal ein gräßliches Getöse und Geprassel, allerlei Erscheinungen ließen sich sehen und hören, daß sich die Arbeiter nie verspäten oder bei Abendzeit dahin wagen durften. Sie mußten oft ihre Arbeit stehen lassen und nach Hause gehen. Nie war der Ort recht geheuer gewesen; aber niemals war der Spuk so furchtbar gewesen, als zu dieser Zeit. Es war der Ort, an dem im folgenden Jahre der König mit all seinem Volke erliegen mußte. Imgleichen sah man in einer Nacht des Jahres 1560 nach der Eroberung des Landes den ganzen Himmel von Feuer brennen und zwei Heere rannten gegeneinander und kämpften. Da sind die Leute erschrocken und einer hat den andern geweckt und meinten nicht anders, als sei der jüngste Tag gekommen und alles werde vergehen. Sie warfen sich alle auf die Knie und flehten Gott an. – Heutzutage sagen die Leute, weil sie klüger geworden sind: It is dat Norderflüß oder en Nordbleus! und soll eine Veränderung des Wetters bedeuten. Neocorus I, 483. II, 243. Vgl. Happel relat. curios. III, 509. IV, 571 bis 580. – Wolf, Niederl. und Deutsche Sagen.