An einen Liebenden Du klagst mir, Freund, daß immer die Mutter noch Des schönen Kindes gleich unerbittlich sei. Geduld! noch leben wir im Jänner, Aber nicht stets wird der Eiswind schnauben. Im Winkel, wo sich einsam des Daches Trauf In morscher Rinne sickernd vereiniget, Hängt mannsdick, zuckerkandelartig Schimmernd ein sechsfach verwachsnes Monstrum. Bald wehen laue Lüfte den Frühling her, Dein Gartenbeet vergoldet der Krokus schon; Eidechslein sonnen ihr smaragdnes Kleidchen am bröckelnden Felsen wieder. Grün wird das Wiesental, und der lichte Wald Vertieft in Schatten schon sich geheimnisvoll, Die wilde Taube gurrt, der Jäger Schmückt sich den Hut mit dem jungen Zweige. Blieb dann von jenem eisigen Ungetüm Auch wohl die Spur noch? – Warte den Sommer ab. Im schlimmsten Fall, o Bester, denke, Daß noch des Wildes im Forste mehr lebt!