5. Aus zwei geplanten Büchern Ein Gedicht Walters von der Vogelweide Unter der Linden, an der Heide, da unser zweier Bette was, da möget ihr finden hold sie beide gebrochen Blumen so wie Gras. Vor dem Walde in einem Tal tandaradei! lieblich sang die Nachtigall. Ich kam gegangen zu der Aue, da schon mein Trauter kommen hin. Da ward ich empfangen, hehre Fraue, daß ich noch immer selig bin. Küßt' er mich? Wohl tausend Stund. tandaradei! Seht, wie rot mir ist der Mund! Da hat er gemachet mir und sich von Blumen eine Bettestatt. Des wird noch gelachet inniglich kommt jemand an den selben Pfad. Bei den Rosen er wohl mag tandaradei! merken, wo das Haupt mir lag. Daß er bei mir lag, wüßt' es einer, (nun, behüte Gott!) so schämt' ich mich. Was er mir pflag – keiner, keiner befinde das, als er und ich, und ein kleines Vogelein: tandaradei! Das mag wohl getreue sein.