Im Nebel Schaurig heult das große Dampfhorn seine Warnung in den Nebel ... Irgendwo antwortet schaurig, leis bald, lauter bald, ein andres ... Angstvoll stehn die Passagiere, jeden Nerv gespannt die Mannschaft ... Schaurig heult das große Dampfhorn ... Dumpf antwortet's aus dem Nebel ... Alles späht, horcht, mißt die Pausen, die Maschine schafft mit Halbdampf, langsam schiebt durch undurchdringlich Dunkel der Koloß sich vorwärts ... Schaurig heult das große Dampfhorn ... Dumpf antwortet's aus dem Nebel ... In den Schiffsraum steigen Wachen, an den Luken, an den Booten harrt Bemannung, von der Brücke schallt des Kapitäns Befehlsruf ... Schaurig heult das große Dampfhorn ... Dumpf antwortet's nah und näher ... Die Erregung wächst zum Fieber ... Ahnt wer, daß des Todes Hand die Kompaßnadel abgelenkt hat, daß der Mann am Steuer falsch fährt? ... Schaurig heult das große Dampfhorn ... Laut antwortet nächste Nähe ... Böllerschlag –: Schwerfällig tasten weiße Kugeln in die Dämmrung ... »Schiff an Steuerbord!« – Zu spät! – Schon schießt es rauschend, ungeheuer, unaufhaltsam aus dem Nebel – gräßlich mischen sich die Hörner – rasend rolln die Steuerketten – »Rückdampf!« – Schreie – Donnerkrachen – alles stürzt zu Boden – Flammen speit der Kesselraum – der Spiegel senkt sich – aller Kampf vergebens! – »Boote ab!« – Umsonst! – In Wirbeln, Strudeln, Kratern dreht sich alles tollen Tanzes in die Tiefe ..... Wo verblieb der fremde Fahrer? Sank er? Fuhr er feig des Weges? Lautlos lastet dicker Nebel über totenstillen Wassern.