Trauerlied einer Braut Die Totenglocke läutet Entsetzen in mein Ohr; Die Bahre kömmt, begleitet Von banger Freunde Chor; Sie tragen den Geliebten, Den mir die Liebe gab, Hinweg von der betrübten, Gekränkten Braut ins Grab. Des Chores dumpfe Töne Erschallen feierlich! »Welt, packe dich! ich sehne Nur nach dem Himmel mich!« Ja, guter, guter Himmel, Ich sehne mich nach dir! In diesem Weltgetümmel Bleibt keine Freude mir. Ach Gott! zu Freudenfesten War schon mein Haupt geschmückt! Da hast du mir den besten Der Jünglinge entrückt. Ihn riß aus meinen Armen, Auf deinen Wink, der Tod; O fühl auch jetzt Erbarmen, Und ende meine Not! Laß bald die Stunde kommen, Die meinen Bräutigam, Den Zärtlichen, den Frommen, Mit sich gen Himmel nahm! Da sucht er jetzt, bekümmert Auf Auen voller Licht, Mich, die hier einsam wimmert, Und ach, erblickt sie nicht. Willst du, daß seine Freude Ganz Himmelsfreude wird, So seh' die Flur uns beide, Wo er jetzt einsam irrt! Bring unter lautem Segen, Von Engeln angestimmt, Ihm seine Braut entgegen, Die hier in Thränen schwimmt!