Lied eines Gefangnen 1774. Hier lieg' ich, und der Bube ruht In seiner Huren Arm! Trinkt, Freiheit, sich in deinem Blut Zu neuen Lüsten warm! Klirr, Fessel, nur! Du klagest nicht Vor meinem Gott mich an! Nicht Donner werden am Gericht Mich rächerisch empfahn! Von euch, ihr Leidenden, gesandt, Trotzt' ich des Fürsten Wut; Sprach kühn für dich, o Vaterland, Und für der Unschuld Blut. Du, Fluch der Seufzer, schalltest ihm Wie Donner in sein Ohr; Da schwoll in wildem Ungestüm Sein niedres Herz empor. Ha! Fessel, du der Wahrheit Lohn, Hier kettest du mich an, Wo hundert Freiheitssöhne schon Dem Schwert entgegen sahn. O Geister der Erwürgten, eilt Aus eurer Gruft empor! Umzingelt seine Ruh, und heult Ihm eure Flüche vor! Zurück! Im blut'gen Kleid erwacht Das düstre Morgenrot, Vollendet meine letzte Nacht, Und weissagt meinen Tod! O leite du, Religion, Mich an den Blutaltar! Da reicht mir deine Tochter schon, Die Freiheit, Palmen dar!