Gustav Meyrink (Fotografie) Gustav Meyrink (1868–1932) Biographie 1868 19. Januar: Als Gustav Meyer wird Meyrink in Wien geboren. Er ist das uneheliche Kind der bayrischen Hofschauspielerin Maria Meyer und des württembergischen Staatsministers Friedrich Karl Gottlob Varnbüler von und zu Hemmingen. Aufgrund der wechselnden Engagements der Mutter wächst Meyrink in München, Hamburg und Prag auf, wo er jeweils das Gymnasium besucht. In Prag macht er sein Abitur und besucht anschließend die Handelsakademie. 1889 Zusammen mit einem Neffen Christian Morgensterns gründet Meyrink in Prag ein Bankhaus. Er ist Mitglied in mehreren spiritistischen Zirkeln. Diese Faszination für das Okkulte sowie seine Exzentrik machen Meyrink schnell zu einer ambivalenten Prager Berühmtheit. 1901 Ludwig Thoma veranlasst die Veröffentlichung von Meyrinks Erzählung »Der heiße Soldat« in der satirischen Wochenschrift »Simplicissimus«. Dies legt den Grundstein für Meyrinks literarische Laufbahn. In den nächsten sieben Jahren schreibt Meyrink regelmäßig erfolgreiche Beiträge für das Blatt. 1902 Zu Unrecht wird Meyrink unter Verdacht der Geldunterschlagung zu drei Monaten Haft verurteilt. Auch hat er mehrere Prozesse wegen Ehrenbeleidigung hinter sich. Er kann sich zwar rehabilitieren, doch sein geschäftliches und soziales Ansehen sind zerstört. Meyrink verlässt daraufhin Prag. 1904 Er wird in Wien Redakteur der satirischen Zeitschrift »Der liebe Augustin«. 1906 Umzug nach München. 1907 Die Erzählsammlung »Wachsfigurenkabinett« erscheint. 1910 Um seine finanziellen Probleme zu lösen übersetzt Meyrink etliche Werke von Charles Dickens und veröffentlicht diese in »Ausgewählte Romane und Geschichten«. 1911 Meyrink siedelt nach Starnberg über. 1912/13 Gemeinsam mit Alexander Roda Roda versucht sich Meyrink an mehreren Komödien, die jedoch keinen Erfolg bringen. 1913 In drei Bänden werden seine satirischen Erzählungen unter dem Titel »Des deutschen Spießers Wunderhorn« veröffentlicht. 1915 Meyrink veröffentlicht seinen ersten Roman »Der Golem«. Das Buch wird sein größter Erfolg und erreicht innerhalb von zwei Jahren eine Auflage von 145.000 Stück. 1916 In Österreich wird die Sammlung »Des deutschen Spießers Wunderhorn« wegen ihrer bissigen Satire verboten. »Das grüne Gesicht« (Roman). 1917 Der bayrische König erteilt ihm das Recht, sich nach einem Vorfahren offiziell Meyrink zu nennen. Seine »Gesammelten Werke« erscheinen, es fehlen jedoch einige seiner umstrittenen Satiren. »Walpurgisnacht« (Roman). 1921 Sein Roman »Der weiße Dominikaner« erscheint. 1927 Der Protestant Meyrink tritt zum Buddhismus über. 1932 4. Dezember: Meyrink stirbt in Starnberg.