Pergoleses Ständchen Nina, laß den Schlummer fahren! Bist du denn gestorben? ach! Bist du tot in jungen Jahren? Horch, die Liebe ruft! Erwach! Aus dem Schlummer sie zu wecken, Der vor Tod und Sterben graut, Mischt der Meister einen Schrecken In den süßen Liebeslaut. Willst du schweigen! Haucht's im Düster, Ich bin blühend, bin gesund! Küsse mich, sagt das Geflüster, Fühle meinen frischen Mund! Und der Wohllaut des Gesanges Ward von Stadt und Land belobt, Und die Macht des Liebeszwanges Ward vom jungen Volk erprobt: Nina, laß den Schlummer fahren! Bist du denn gestorben? ach! Bist du tot in jungen Jahren? Horch, die Liebe ruft! Erwach! Da geschah's, daß eine schwarze Wolke über Napel glitt Und der Tod sich eine volle Garbe blühnder Jugend schnitt. Sant Agnese flammt von Kerzen Nina schlummert am Altar, Pergolese spielt das Requiem Auf der Orgel wunderbar. In das Hallen der Posaunen, In das Rufen, in das Drohn, In das Zürnen mischt der Meister Einen süßen Liebeston: Nina, laß den Schlummer fahren! Bist du denn gestorben? ach! Bist du tot in jungen Jahren? Horch, die Liebe ruft! Erwach!