Die Ampel An des Jahres Wende sprach ich: Muse, Keiner Mutter Hand beschert mich! Gib mir Du mein Angebinde, Muse! fleht ich. In die Kammer, lauschend von dem Lager, Sah ich bald der Schwestern eine schreiten. Auf mein Tischchen setzt sie einer Ampel Zarte Form mit schlankgeschweiften Henkeln, Aber die mir keineswegs antik schien. Ich erschrak. Was meinst du, Muse? Rätst du Nächtlich auszufeilen meine Verse? Schon entschwebend, wandte sie das Antlitz Halb. Ich sah des Musenhauptes edeln Umriß mit den spottend feinen Lippen... Als ich dann in neuem Jahr erwachte, Keine Ampel! Doch ich fand sie wieder – Und erkannte gleich sie an der zarten Form und an den schlankgeschweiften – Henkeln In des Liebchens Hand, das mir die Treppe Nächtlich hellt' mit stillen Ampelstrahlen. Scheidend auf die letzte Stufe setzt' sie Das Geschenk der Muse sacht und küßt' mich.