Der Landgraf Mir sitzt zu Hause, jung gezähmt Und leicht gelähmt, Ein Steinaar im Verließe, Der martert sich den Hals zu drehn, Ins Blau zu sehn, Aus dem er gerne stieße. So streck ich Landgraf ebenfalls Den Kopf und Hals Wohl durch das Kerkergitter, Ob etwas auf der Straße zieht Für mein Gemüt, Ein Schüler oder Ritter. Der Kaiser, der vergichtet ist, Drum gerne mißt Die Kost der harschen Lüfte, Vergaß, wie schwer ein ganzer Mann Entraten kann Das Jagdhorn an der Hüfte. Ich wurde hinterrücks gefällt, Ein Netz gestellt Ward mir mit falschen Schriften! Wer mir mit lächelndem Gesicht Die Treue bricht, Der kann mich auch vergiften! Wär ich ein römisch blöder Mann, Ich wähnte dann: Damit hätt ich's verbrochen, Daß triumphierend ich hinaus Zum Gotteshaus Schmiß Mühmchen Lisbeths Knochen! 1 Jüngst warf ich auf den Festungsrain Ein Stüberlein Dem Bettler hin, dem lahmen: Den schlug der Spanier bis aufs Blut – Mich fraß die Wut – Der Teufel hol ihn! Amen! Wohl läg ich besser auf dem Feld – Ade, du Welt! – Gewundet und erstochen! Wie Meister Ulrich Zwingli lag Am grünen Hag, Den hellen Blick gebrochen! Nur tröstet mich das eine doch: Das päpstlich Joch Ist in den Dreck getreten! Wir dürfen ohne Klerisei Und Heuchelei Getrost zum Herrgott beten! Fußnoten 1 Die Reliquien der heiligen Elisabeth.