Lenz, wer kann dir widerstehn? Jedem, außer an die Toten, Sendet Frühling einen Boten, Ein Gezwitscher aus den Lüften, Eines Wölkchens helles Wehn, Einer roten Knospe Springen, Irgendein verstohlnes Düften, Oder ein verlornes Singen – Lenz, wer kann dir widerstehn? Durch das Wiesengrün, das linde, Wandr ich mit dem eignen Kinde Und es kann an Murmelbächen Nicht mit stummen Lippen gehn – Wann die Knospen alle brechen, Wollen Lippen sich entfalten, Auf den jungen, auf den alten, Will ein kleines Lied entstehn. Lieb und Lust und Leben saugen Will ich aus den Kinderaugen, In dem Blicke meiner Kleinen Will ich nach dem Himmel spähn, Ja, es ist das gleiche Scheinen, Hier im Blauen, dort im Blauen, Und das selbige Vertrauen – Lenz, wer kann dir widerstehn? Kuckuck ruft! willst du erfahren Deine Jahre, gläub'ge Seele? Kuckuck ruft im Walde, zähle! Neun und zehn und mehr als zehn... Ei, das will ja gar nicht enden, Frühling schenkt aus vollen Händen – Soll auf diesen blonden Haaren Noch den Myrtenkranz ich sehn?...