Wo sind die deinen? Siehst du dort an des Abgrunds Rand Die Schaar der Kinder sorglos schreiten? Kaum noch die Breite einer Hand, So ist der Sturz nicht zu vermeiden. Zu ihren Füßen gähnt der Tod; Vor Angst will dir das Herz erkalten, Doch ob er grinst, und ob er droht, Sie werden unsichtbar gehalten. Nun steig einmal, du stolzer Mann, Hinauf, desselben Wegs zu gehen! Warum schaust du mich fragend an? Warum bleibst du so zagend stehen? Du fragst und zagst ja nie und nicht Auf deinen steilen Zweiflerspfaden; Wie kommts, daß jetzt der Muth dir bricht? Ich glaub, ich habe es errathen. Du wanderst kühn von Trug zu Trug Am Abgrund deiner geistgen Oede, Doch hier vor diesem Bergeszug, Da schwindelt dir, da wirst du blöde. Nun schau hinauf zum Felsenjoch, Und sieh den sichern Gang der Kleinen: Sie haben ihre Engel noch; Du aber sag, wo sind die deinen?