Faunenlied Wann schläfrig die Lippen Beim Göttermahl nippen, Umtanzen wir Faunen Im Walde den Schlauch Nach altem Gebrauch, Mit Blonden und Braunen. Wir tauchen die Sorgen Von gestern und morgen In schäumende Becher, Bacchantisch das Haupt Mit Eppich umlaubt, Dem Lorbeer der Zecher. Wir schlummern in Grotten, Umkräuselt von Zotten Sicilischer Vliesse; Gar treffend und schön Sagt Vater Silen: Entbehr' und geniesse! Wir wissen in Chören, Dir, Bacchus! zu Ehren, Arkadisch zu pfeifen. Das geht bis ins Mark! Nur Pan ist so stark In Trillern und Läufen. Die Fäunlinge sonnen, Bei ledigen Tonnen, Sich krauend auf Rasen, Und üben sich schon, Mit schnarrendem Ton Ein Stückchen zu blasen. Eur Wünschen entfliege Nie jenseit der Krüge, Nach menschlicher Weise! O Schlauch, unsre Welt, Bist du nur geschwellt, Ist alles im Gleise! Die Ohren zu recken, Wo Nymphen im Becken Der Quelle sich waschen, Und rüstig bergauf, Bergnieder im Lauf Die Spröden zu haschen; Das ziemet in Wäldern, In Grotten und Feldern, Dem wähligen Volke, Bocksöhrig und leicht! Gelegenheit fleucht, Wie Wasser und Wolke!