Frühlingsbilder Mit grausem Getümmel Verschwunden vom Himmel Sind Wolken voll Nacht; Den Seen und den Flüssen In strömenden Güssen Zum Opfer gebracht! O Jubel! o Wonne! Nun kehren der Sonne Verherrlichtem Blick Erwachen und Leben, Verjüngen und Streben Und Liebe zurück! Nun keimen und sprossen, Von Glanz übergossen, Die Blätter hervor; Nun rauschen der Quellen Entwinterte Wellen Durch wankendes Rohr. O seht nur, wie Flore Dem summenden Chore Der Bienen schon winkt! O seht nur, aus welchen Berauschenden Kelchen Der Schmetterling trinkt! Die Freude flog wieder Auf buntem Gefieder Den Sterblichen zu; Ihr himmlisches Walten Verwischte die Falten Der Stirnen im Nu! Vom einsamen Rädchen Entführt sie die Mädchen Des Dorfes zum Hain, Und wirbelt in grünen Gebüschen mit ihnen Den ländlichen Reihn! Begeistert den Zecher, Beim funkelnden Becher, Zu Liedern und Scherz; Haucht Liebe den Blöden, Haucht Liebe den Spröden Allmächtig ins Herz! Da taumeln die Stunden, Mit Rosen umwunden, Bacchantisch vorbei! Und Jubel ertönen: Es leben die Schönen! Es lebe der Mai!