An ein Dorf How happy he who crowns in shades like these, A youth of labour with an age of ease! Goldsmith. Edens Blumen blühn in deinen Thalen, Edens Silberquellen Schlingen sich durch deine Schattenhaine, Buschumkränztes Dörfchen! Gottes Friede schwebt um deine Hütten, Wenn der Morgenröthe Rosenfarbner, goldbesäumter Schleier Lieblich dich umwallet. Gottes Friede schwebt um deine Hütten, Wenn die Nachtigallen, Im Getön der dumpfen Abendglokke, Schlummerlieder flöten. In der Dämmrung deiner Bäume wandeln, Arm in Arm geschlungen, Schwesterlich wie einst im Garten Adams, Seelenruh und Unschuld. An der Himmelstöchter Busen trinken Mädchen, Greis, und Jüngling, Nach des schwülen Erntetages Mühen Kraft und süsse Labung. Unter deinen Halmendächern wohnen Zucht und deutsche Treue, Sie, die stolzer Marmorsäle wildes Lustgetümmel fliehen. Sittsamkeit ist deiner Töchter Erbe, Gleich des Maienmorgens Purpur, glüht in keuscher Jugendröthe Ihre holde Wange. Edel sind und kraftvoll deine Söhne! Ihrer starken Rechte, Ungeschwächt vom Feuerhauch der Wollust, Blüht die öde Wüste. O daß mir, o Dorf, in deinen Schatten Meines Lebens Bächlein Ungesehn verränne, rein wie jener Wiesenquelle Silber. O daß endlich hier am treuen Busen Eines edlen Weibes, Die beweinte, längstverlorne Ruhe Wieder mich umarmte! Dort am Abhang jenes Blumenhügels, Wo durch Erlenreihen Silberblinkend sich das Bächlein windet, Wo die Linde flüstert, Wo die Eiche Dämmrung streut und Kühle, Wo des Thals Gesträuche Ihre grünen Lokken in des Seees Blauen Fluthen spiegeln, Stünde meine weinumrankte Hütte, Grünte meine Laube, Blühten meines Blumengartens Beete, Reiften meine Saaten. Jenes Buchenhaines Frühgesänge Wekten mich am Morgen, Jenes Apfelbaumes Nachtigallen Tönten mich in Schlummer! Aber ach! der Hofnung Aug' ist trübe! Tief der Zukunft Dunkel! Schwebt nicht auf des Weltgewimmels Wogen Unstät noch mein Nachen? Starb der Freude leztes, süsses Lächeln Nicht an Laura's Grabe? Welkte nicht ihr Kranz, der lebenduftend Meine Schläf' umblühte? Viel hab' ich geweint, und viel gerungen, Viel der Stürm' erduldet! Mancher Lenztag meiner Jugendzeiten Schwand mir gramumdüstert! O! wann wird die Nacht der Schwermuth tagen? Wann die Stund' erscheinen, Die mich dir entgegen bringt, o Dörfchen, Oder meinem Grabe?