An die Stille Wann aus leichter Silberhülle Luna niederschaut, Sehn' ich mich nach dir, o Stille, Wie der Jüngling nach der Braut! Ach! mit wehmuthsvoller Rührung, Freundin! denk ich dein, Hier wo Leichtsinn und Verführung Giftbethaute Rosen streun! Wo des Lasters Stirn zu kränzen Tausend Blumen blühn, Wo vor wilden Taumeltänzen Grazien und Unschuld fliehn; Wo der Name des Verbrechers Zu den Sternen dringt, Und das Haupt des Tugendrächers In des Kerkers Nächte sinkt! O beglückt, wen in des Haines Dämmerung versteckt, An der Quelle Rand, ein kleines, Buschumwölbtes Strohdach deckt! Du nur, heilge Stille, flügelst Hoch den Geist empor! Führst der Hofnung Schifflein, spiegelst Uns des Himmels Freuden vor!