Der eiserne Flegel Damiett, Damiett, du feine Stadt, Der Türke hält dich fest; Wir wurden müde, wurden matt, Vor dem verdammtigen Nest. Es floß das teure Christenblut Von Zinnen und Tor herab; So mancher Christenmensch, treu und gut, Fand vor Damiett sein Grab. So manche Mutter im deutschen Land Die Augen unter sich schlägt; Es fiel der Spiegel von der Wand, Der Wurm in der Lade sich regt. So manches Mädchen im deutschen Land, Das weint sich die Augen rot; Der Rosmarin in Blüte stand, Und heute ist er tot. Herr Hayo, der Friese, der blickte quer, Seine Faust zum Tische kracht; »Bei Christi Tod, ich leid's nicht mehr, Ein Ende wird gemacht!« Er nahm den Dreschflegel von der Wand, Von Eisen war der gebaut; Er stieg bis auf der Mauer Rand, Und sang so lustig und laut. Er sang ein friesisches Drescherlied, Er sang nicht gerade fein; Er sang den Heiden Furcht ins Gemüt Und Angst in die Hosen hinein. Es klang sein Flegel die klapp, die klapp, Er drosch nach alter Art; Er drosch ihnen Arme und Beine ab, Er drosch nicht allzu zart. Sie ließen die Mauern, sie ließen das Tor, Sie ließen die feine Stadt; Es stieg das heilige Kreuz empor, Wo der Halbmond gestanden hat. Herr Hayo lachte in seinen Bart Und trank zwölf Schoppen Wein, Und sprach: »Geht's nicht auf gute Art, So schlagt mit dem Dreschflegel drein.«