Kalter Frühling Am Haselnußstrauche in gelbgrüner Flut Gold stäubende Kätzchen hangen, Dazwischen sind mit roter Glut Blutsternchen aufgegangen. Es übt auf bereiftem Giebel Die Amsel ihren Sang, Ob sie im neuen Frühling Noch treffe den alten Klang; Sie sucht, sie übt, sie stümpert, Denkt wieder sich hinein – Noch ist's die alte Weise nicht, Doch wird's ihr Lied bald sein. Ich sehe dich wieder nach langer Zeit. Kaum färben sich deine Wangen, Verlegen in meinem Herzen mait Ein ängstliches Verlangen; Der Rauhreif der Entfremdung Macht meine Seele bang, Kalt bleibt des Herzens Tiefe Bei deiner Stimme Klang. Mein Herz sucht seine Liebe – Träumt mühsam sich hinein, Doch ist's die alte Liebe nicht Und wird es nie mehr sein.