Stille Jetzt ist es still – kein Ast bewegt, Nur die nervösen Zitterpappeln Von dem Getöse aufgeregt An allen Zweigen zappeln. Hinweggefegt vom Sturme sind Der wilden Wolkenschar Gardinen, Der gute Mond grinst wohlgesinnt Mit philiströsen Mienen. Er ist noch abgespannt und bleich Von dem Getobe und Gebrülle. Doch macht gesund und wohl ihn gleich Die hergestellte Stille. Um meine Seele leis sich spinnt Der Kinderträume bange Kette, – Ich bin nicht gerne weich gesinnt, Geh lieber drum zu Bette. Münster, Juni 1890