25. Gottes Wort Das, Was Gott heist, Wers leist, Der besteht, Wanns gleich geht Arg überauß, Tumm, krumm und krauß. Er lacht nur dazu, Was immermehr thu Der Teuffel mit blasen, Die Welt mit viel rasen, Der Tod mit Zähne-wetzen, Das Fleisch mit dem entsetzen. Er läst ihm diß genugsam seyn, Ist seine Krafft gleich schwach und klein, O, dem er dient, dem er vertrauet, Dem hat für keinem noch gegrauet; Was ist ihm als zu wincken mehr zu thun? So fällt dahin in einem schnellen nun Das, was da ist, wie das, das vormals ware. Der steh auff Gott, der stehn wil für Gefahre! Er steht viel fester noch, als feste Cedern stehn, Die Regen, Thau, Reiff, Schnee, Frost, Hitze wird angehn; Er steht viel fester noch, als auff den Bergen Schlösser, Als Felsen im Gehöltz, als Klippen im Gewässer. Wer aber seinen Sinn auff Eitelkeiten stellet, Von Gotte sich entzeucht, von seinem Worte fället, Der gibt sich auff das Eiß, der nimmt ihm einen Grund, Der schlipffrig ist, der hoch, der schwanckend ist und rund. Das, was er hat, bleibt vielmals nicht biß morgen, Wird leer von Hab und reich an Angst und Sorgen. Daß, dem er dient, das weiß ihm selbst nicht Rath; Sein eigne Witz hat keine Krafft noch That. Das, was er darff, wo soll ers suchen? Wann man ihn drängt, was soll sein pochen? Wem klagt er Hohn? Wem klagt er Noth? Wer zehlt die Threnen? Rächt den Spot? Und deckt ihn mit dem Schaten? Wann er nun soll entrathen Deß Lebens im sterben, Was hat er zu erben? Das ewige Weh, Da nimmer vergeh Der Wurm und Schmertz An Leib und Hertz, Da sein Gut In der Glut Wird bloß Hülff–loß Pein Seyn.