8. An einen guten Freund Es bleibt noch immer so, daß unser beyder Glücke, O Freund, geschwistert ist. Deß Bettes kalte Lücke, Wozu mich vor und dich hernach deß Himmels Satz Um Schuld verurtelt hat, ist ein ergäntzter Platz Bey mir zuvor, bey dir hernach. Was noch nicht gleiche, Das darff drey Viertel-Jahr, biß daß es diß erreiche, Worinnen ich geh vor. Der ersten Liebe Pfand Küst dir noch deines, mir noch meines Theils die Hand; Da sind wir wieder gleich. Mich dünckt, ich sehe schone Bey dir, und wüntsche so, vom süssen Namen Sohne Ein kürmelnd Exemplar, darinnen dieses steht, Daß dessen, der es hat, sein Namen nicht vergeht; Dann sind wir wieder gleich. Wil mehres was beschlissen Das obre Regiment, das gleichlich zu genissen Uns beyden stehe für: o Gott, so gib uns Theil Am Friede dieser Welt und an deß Himmels Heil!