Spartacus Versammelt hielt sein Sklavenheer Der Thracier Spartacus am Meer, Und auf zum rauchenden Vesuv Erklang der wilde Freiheitsruf: Von nun an Männer, nicht mehr Sklaven Erheben wir das Schwert und strafen Der Unterdrücker Übermut. Du Berg dort, blitz in unsre Rache! Der Menschheit ganzes Herz erwache In uns um ihr verlornes Gut. Germanen, Scythen, Perser, Parther, Illyrier, Gallier, Dacier, Sparter, Jetzt treffet, daß die Wunde klafft! Wir waren lang genug die Schlächter Für dieses Volkes Blutgelächter, Genug die Mörder unsrer Kraft. Ein Tiger lauert in der Schlucht. Auf, Nubier, jagt ihn in die Flucht! Ein Wolf ist's, Cimbern, der euch droht, Schwingt eure Keulen, schlagt ihn tot! Beweis't die Kraft in euren Sehnen, Die ihr so oft in den Arenen Beim lauten Beifallruf erprobt! Doch diesmal, wenn der Sand zerstoben, Soll euch der tote Römer loben, Wie lebend er euch nie gelobt. Erhebt die Schwerter, schwingt die Sensen! Gebt ihnen Feste, gebt Circensen, Gebt einen Gladiatorenkampf! Kämpft, kämpft, bis über Leichenwogen Das Roß der Ritter Purpurtogen In Staub zum Rost der Kette stampf'! Zerfallen muß dies Pantheon, Dies Rom, wie ein Koloß von Ton; Sein Ruhm werd' aus der Welt gewischt, Wie Nachts ein Meteor erlischt. Herab von ihren Marmortreppen Wird man der Wölfin Beute schleppen, Hinab in alle freie Welt; Bald tönt das Echo freier Lieder Durch Thraciens Gebirge wider Zum nordumstürmten Hirtenzelt; Erblühn wird wieder Saat den Fluren, Wo sonst die Siegeswagen fuhren, Für die der Erdkreis schien zu schmal. Zum Kampf denn, Römer! Laßt uns streiten! Es grüßen euch die Todgeweihten, Und so wie heut zum letztenmal!