8. Hellas und Rom Prometheus Als das Brautnachtlied mit des Nereus Tochter Peleus sang, unsterbliche Götter schwangen Auf des dunklen Pelion Höh'n in Waldnacht Reigen und Chortanz, Da zur Hochzeit gaben Geschenke Chiron Und Poseidon; Speere der Bergcentauer, Aus der Flut zwei schäumende Wellenrosse Sandte der Meergott. Ausgesöhnt ja war mit dem Himmel wieder Nach so langem Kampf der Titanen Trotz, auch Dir war jetzt gekommen, Prometheus, deiner Leiden Vollendung, Nach der tausendjährigen Qual, der Fesslung An des Felsens Ring und des Geiers Nagen, Nach dem finstern Hohn der Gewalt, der blindlings Strafenden Willkür. Deine Menschen, herrlicher Dulder, sahst du, Sie, für die du alles gelitten, sahst sie Frei und glücklich, stolz im Besitz des Feuers, Deines Geschenkes; Sahst sie aufgerichteten Angesichts, kühn Trotz den Donnern bieten und Trotz dem Meersturm, Gegen Krankheit, gegen den Tod sich waffnend, Alles ergründend. – Wie nun Thetis barg ihr erglühend Antlitz An des Gatten mächtiger Brust, da flammten Auf den Höh'n die Feuer, und ringsum jauchzten Reigen und Chortanz.