Die letzte Rose Die Fahne der Vergessenheit, Sie mußte lange wehen: Auf meinen Wegen traf ich die, Die lang ich nicht gesehen. Woher, wohin, wie ging es dir, Du hast so schmale Wangen. Wenn Zeit du hast, komm mit. Bald hat Sie mir am Arm gehangen. An einem Flusse schritten wir, Und in den alten Garten Sind wir getreten, wo wir einst Sehnsüchtig auf uns harrten. Wir sprachen viel, wir lachten auch, Erzählten uns Geschichten. Wie anders damals. Heute wars Ein mühelos Verzichten. Wir kehrten in die Stadt zurück, Von neuem riß der Faden. Doch eh wir schieden, blieb ich stehn Vor einem Blumenladen. Die schönste Rose wählt ich aus, Für sie die letzte Spende, Und küßte ihr zum letzten Mal Dankbar die lieben Hände. Zwei Straßenbahnen kreuzten sich, Als wir das Haus verlassen. Wir stiegen ein – in Nord und Süd Verschlangen uns die Gassen.