Anakreontisches Liedel Immer bleibst du, wer du bist; Nimm das Leben, wie es ist. Wo du Rosen siehst im Garten, Brich sie, laß sie nimmer warten. Und im Sommervollmondschein Laß dein Mädchen nicht allein. Trinke in der Freundeskette, Trink mit ihnen um die Wette, Trinke bis ans Morgenrot, Trinke bis an deinen Tod. Diese Regeln sind nicht zierlich, Aber auch nicht unmanierlich. Jedenfalls, und das bleibt wahr: Wer nicht bechert, bleibt ein Narr. Wer nicht küßt Marie, Susanne, Heute Bertha, morgen Anne, Wer die Rosen läßt verwehn, Eh er ihren Duft genossen, Mag getrost zur Hölle gehn – Denn der Himmel bleibt verschlossen Allen denen, die auf Erden Unbefriedigt Asche werden. Immer bleibst du, wer du bist; Nimm das Leben, wie es ist.