Das Ende des Don Juan d'Austria Barbara Blomberg aus Regensburg war Don Juans schöne Mutter. Sein Vater, Carolus Quintus, Cäsar, Führte Krieg mit Martin Luther. Alba, der finstre Herzog, tat nie Vor einem Menschen erschrecken; Nur vor Bärbel, seltsam, sah er sie, Verkroch er sich zag in die Ecken. Don Juan ward ein berühmter Held, Schlug Türken, Mohren und Christen; Überall prunkt er als Sieger im Feld, Wo seine Fahnen sich hißten. König Philipp, sein Bruder, hieß ihn setzen den Fuß In die fernen Niederlande, Daß er mit Graus zu Grus und Mus Oranien schlüge in Bande. Don Juan duckte flugs bei Gemblours Die unglückseligen Staaten. Dann bat er Don Philipp um Münzzufuhr, Doch dem fehlten auch die Dukaten. In Niederland wie in Spanien blieb Die Geldchose höchst verquackelt, Und wie Don Juan auch schrieb und schrieb, Kein Pfennig kam angewackelt. Was sollt er nun machen, der arme Tropf; Ohne Kassa ist nichts zu erreichen. Kein Gulden fiel aus seinem Schopf, Kein Stüver aus seinen Weichen. Dazu kam die Pest und warf ihn hin In Bouges auf die kärglichste Schütte. Er starb im Elend, das war sein Gewinn, In einer Zigeunerhütte. Bei Carolo Quinto im Eskorial, So kündet sein letzter Wille, Wünscht er zu ruhn nach der Daseinsqual In tiefer, unendlicher Stille. Aber, o weh, wie groß war die Not, Wer zahlt nach Madrid die Diäten? Die Leiche soll weg; umsonst ist der Tod, Doch zum Leben gehören Moneten. Und was, um zu sparen, geschah? Man zerschnitt Den Seligen in drei Teile, Verpackt sie, und gibt sie am Sattelknopf mit Drei Reitern, nebst Auftrag zur Eile. Und als sie so nach Spanien geschickt, Löst man sie dort von den Sätteln. Schnell sind sie wieder zusammengeflickt, Herr Johann braucht nicht mehr zu betteln. Er wird bestattet mit großem Aplomb, König Philipp war selbst zur Stelle, Und ganz Castiliens Grandenpomp Zog mit bis zur Jaspisschwelle. Im Eskorial wuchtet der Sarkophag; Bei Caroli Quinti Gestühle Warten Vater und Sohn auf den jüngsten Tag In Marmor und Nischenkühle.