Im Hochgebirge Ein junges Alpendearndl Lag einst an meiner Brust. Von Lachen und Tollen trunken, War sie jach in Schlaf gesunken, Da schliefen auch Lärm und Lust. Das Städtchen, die Täler und Berge, Den stillen kleinen See, Die Sennen auf fernen Spitzen Sah ich in der Sonne blitzen, Auf den Firnen den ewigen Schnee. Du frische Menschenblume, Du zartes Edelweiß, Vor allzu hartem Leben Soll schützend um dich weben Gott seinen Himmelskreis. Unruhig wird das Katherl, Ihr flinker Schlummer erlahmt. Der schwarzen Augen Decken Reißt sie auf in wildem Schrecken: »O–i hab so drahmt.« Sie zittert an meiner Schulter; Ich zog sie fest ans Herz. Weg küss ich die rasche Träne, Durch ihr Lächeln schimmern die Zähne: Weg, weg sind Traum und Schmerz.