Der Kranich Stoppelfeld, die Wälder leer, Und es irrt der Wind verlassen, Weil kein Laub zu finden mehr, Rauschend seinen Gruß zu fassen. Kranich scheidet von der Flur, Von der kühlen, lebensmüden, Freudig ruft ers, daß die Spur Er gefunden nach dem Süden. Mitten durch den Herbstesfrost Schickt der Lenz aus fernen Landen Dem Zugvogel seinen Trost, Heimlich mit ihm einverstanden. O wie mag dem Vogel sein, Wenn ihm durch das Nebeldüster Zückt ins Herz der warme Schein Und das ferne Waldgeflüster! Hoch im Fluge übers Meer Stärket ihn der Duft der Auen; O wie süß empfindet er Ahndung, Sehnsucht und Vertrauen! Nebel auf die Stoppeln taut; Dürr der Wald; – ich duld es gerne, Seit gegeben seinen Laut Kranich, wandernd in die Ferne. Hab ich gleich, als ich so sacht Durch die Stoppeln hingeschritten, Aller Sensen auch gedacht, Die ins Leben mir geschnitten; Hab ich gleich am dürren Strauch Andres Welk bedauern müssen, Als das Laub, vom Windeshauch Aufgewirbelt mir zu Füßen: Aber ohne Gram und Groll Blick ich nach den Freudengrüften, Denn das Herz im Busen scholl, Wie der Vogel in den Lüften; Ja, das Herz in meiner Brust Ist dem Kranich gleich geartet, Und ihm ist das Land bewußt, Wo mein Frühling mich erwartet.