Asyl Hohe Klippen, ringsgeschlossen, Wenig kümmerliche Föhren, Trübe flüsternde Genossen, Die hier keinen Vogel hören; Nichts vom freudigen Gesange In den schönen Frühlingszeiten; Geiern wird es hier zu bange, In so dunkeln Einsamkeiten. Weiches Moos am Felsgesteine, Schwellend scheint es zu begehren: Komm, o Wolke, weine, weine Mir zu die geheimen Zähren! Winde hauchen hier so leise, Rätselstimmen tiefer Trauer; Hier und dort die Blumenwaise Zittert still im Abendschauer. Und kein Bach nach diesen Gründen Darf mit seinem Rauschen kommen, Darf der Welt verratend künden, Was er Stilles hier vernommen; Denn die rauhen Felsen sorgen, Daß noch eine Stätte bliebe, Wo ausweinen kann verborgen Eine unglückliche Liebe.