Mit unaufgeblühten Blumen Der Frühling ist gekommen, Er zieht durch sein Revier, Du hast es nicht vernommen Im Krankenzimmer hier, Wie er durch seine Strahlen Den Winter ganz vertrieb, Daß ihm in Berg und Talen Nicht eine Stätte blieb, Wie er den Grund erschlossen Und alle Keime weckt, Daß man ein lustig Sprossen Schon überall entdeckt. Doch um dir zu ersetzen, Was unterdes dahin, Schickt er, dein Äug zu letzen, Dir dieses frische Grün. Er schickt dir diese Pflanzen, Daß sie dir ungefähr Anzeigten, wie's im ganzen Nun aussieht rings umher. Zwar sind noch leider offen Die schönen Blüten nicht, Doch steht es wohl zu hoffen, Daß bald die Knospe bricht. So hoff ich, daß dein Leben Die Krankheit brech entzwei, Daß es in regem Streben Erblühe frisch und neu, Und hoff, wenn aufgegangen Der Kelch der Blumen ganz, So sollest wieder prangen Auch du im Blumenglanz. Doch aller Schein der Sonnen, Der Blüten schönstes Rot Und alle Frühlingswonnen Sind für uns hin und tot, Wenn Gott, der gnadenreiche, Dies eine nicht erteilt, Daß er von schwerer Seuche Die liebe Mutter heilt. Drum wünsch ich dir dies eine Nur zum Geburtstag heut, Daß bald ihr im Vereine Frisch und genesen seid.